Der Beginn des eigentlichen Siebdruckes

Die Japaner waren die ersten, die Schablonen, gehalten von unsichtbaren Verbindungsstegen, benutzten. Um die sichtbaren Verbindungsstege, die bei Schablonentechnik zwangsläufig verwendet werden, unsichtbar zu machen, wurden die verschiedenen Teile der Schablone durch feine Seidenfäden oder Menschenhaare auf ihrem Platz fixiert. Die Fäden wurden spinnenetzartig über die freien Teile der Schablone geklebt, fest genug, um die einzelnen Schablonenenteile zusammenzuhalten aber fein genug, dass sie auf dem späteren Druck nicht mehr sichtbar waren. Diese spinnenetzartigen Fäden führten zur Idee, ein gespanntes Gewebe als Träger für die Schablonen einzusetzen.

Um 1870 wurden in Deutschland und Frankreich Versuche gemacht, bei denen ein Gewebe als Schablonenträger verwendet wurde. Diese Versuche waren schnell auch in England bekannt.

1907 erhielt Samuel Simon aus Manchester in England ein Patent auf das Siebdruckverfahren. Das Simon-Patent basierte auf der Benutzung eines Seidengewebes als Schablonenträger. Die Benutzung einer Rakel zum Durchdrücken der Farbe war aber nicht erwähnt. Die Farbe wurde mit Hilfe einer Bürste durch das Sieb gedrückt.